Als ein kleiner Bezirk ist Stühlinger ein wenig im Schatten der Freiburger Altstadt. Die meisten Touristen werden vom Bahnhof direkt in die Altstadt laufen. Das bedeutet aber nicht, dass Stühlinger keine Attraktionen hat. In Zeiten von Instagram ist das Bürgerzentrum mit seiner außergewöhnlichen Architektur sicherlich ein Foto wert. Es lohnt sich übrigens, genauer hinzuschauen und neue Blickwinkel beim Fotografieren zu entdecken. Der Friedhof im Norden des Bezirks ist ebenfalls einen Besuch wert. Es ist der Hauptfriedhof von Freiburg und hat einige beeindruckende Gebäudeteile, angefangen vom imposanten Eingangstor. Er ist Zeugnis der Geschichte der Stadt und hat zum Teil sehr alte Gräber, die noch erhalten sind. Durch die vielen Bäume und den parkähnlichen Charakter ist es ein Ort, an dem man verweilen kann, schon wegen der Stille.
Stühlinger hat viele Gedenkstätten an die im Krieg und durch die nationalsozialistische Verfolgung gestorbenen Mitbürger. Es wird darüber hinaus der Ermordung von Kranken gedacht und in die Straßen des Bezirks sind mehrere Stolpersteine eingelassen. Insgesamt gibt es zehn solcher Mahnsteine, die an das Schicksal jüdischer Bürger erinnern.
An der Max-Weber-Schule kann eine Skulptur bewundert werden, die Gartenschlauch genannt wird und auch so aussieht – nur in größeren Dimensionen und ohne die Funktion des Rasensprengers. Die gigantische Skulptur wurde von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen im Jahr 1983 geschaffen. Von Henry Moore stammt die Skulptur Liegende aus dem Jahr 1961, die auf dem heutigen Platz vor der alten Synagoge aufgestellt wurde.
Im Kollegiengebäude III der Universität befinden sich neun lebensgroße Bronzefiguren von Bettina Eichin, die Neun Musen als Titel haben.